Braunkohle- und Heimatmuseum Steinberg

Heimatkundlicher Arbeitskreis Steinberg-Wackersdorf e.V

Braunkohlemuseum startet perfekt in Jubiläums-Museumssaison

Das Wetter passte und die teils völlig neu gestalteten Räume des Braunkohlemuseums präsentierten sich in frischem Glanz. Im Vorfeld hatten zahlreiche fleißige Helfer des Heimatkundlichen Arbeitskreises (HAK) den Start in die Musemssaison vorbereitet. Der HAK-Vorsitzende Jakob Scharf hatte seine Bergmannsuniform angelegt und begrüßte die zahlreichen Besucher und Ehrengäste persönlich. Neben Bürgermeister Harald Bemmerl und einigen Gemeinderäten sowie einigen Vereinsvertretern war auch Landrat Thomas Ebeling gekommen. Der Landkreischef freute sich einmal mit seinem Stellvertreter gemeinsam bei einem Termin aufzutreten. Ebeling wünschte dem Museum viele Besucher und Erfolg, denn die Braunkohlegeschichte und die der BBI haben den Landkreis nachhaltig geprägt. Allen, die sich mit Enthusiasmus und Ehrgeiz hier einbringen, dankte Thomas Ebeling für das ehrenamtliche Engagement.

„Unser Museum, das einzige Braunkohlemuseum in Süddeutschland, geht in eine Jubiläumssaison. Im Oktober wird das 30-jährige Jubiläum mit einem Festakt gefeiert“, kündigte Jakob Scharf Im Museumsgarten an und freute sich über den guten Besuch. Der HAK-Vorsitzende verdeutlichte zudem, dass das Museum der Gemeinde gehört, das der HAK gerne ausschließlich mit ehrenamtlichen Kräften betreibt. Für die Museumsarbeit, aber auch für Orts- und Familienforschung als auch für die Dokumentation der BBI-Firmengeschichte und die Pflege des Sterbebildarchivs werden jährliche einige Tausend Stunden investiert, ergänzte Scharf.

Bürgermeister Harald Bemmerl, der in sein Grußwort, seinen Amtskollegen Thomas Neidl aus Wackersdorf miteinbezog, erinnerte an den Museumsaufbau vor 30 Jahren, als Jakob Scharf dem Gemeinderat seine Idee vortrug aus dem Pfarrhaus ein Museum zu machen. „Viele Schritte, wie Renovierung und Umgestaltung des Gebäudes, das Gmoabladl oder die Museumskirwa, führten zum heutigen Tag“, betonte Bemmerl und versprach, dass der Museumsgarten erhalten werden soll. Für die Gemeinde ist das Museum eine wichtige Einrichtung, wo die Ortsgeschichte festgehalten und sichtbar gemacht wird. Über 50 000 Euro wird die Gemeinde heuer für Fluchtwege und Brandschutzmaßnahmen bereitstellen. „Das einzige Braunkohle-Museum Süddeutschlands ist auch eine touristische Attraktion für Besucher aus Nah und Fern in unserem Oberpfälzer Seenland“, unterstrich Bürgermeister Bemmerl. Einen besonderen Dank sprach Museumsleiter Christian Scharf dem Wissenschaftlichen Kurator der Kunstsammlungen des Bistums Regensburg, Dr. Wolfgang Neiser, aus. Mit seiner fachlichen Unterstützung war es gelungen den Entwicklungsprozess voranzutreiben. Museumsleiter Scharf zeigte sich stolz darauf, dass es dem Fachmann Neisser gelungen war alle auf neuen Wegen mitzunehmen.

Beim anschließenden Rundgang durch die neu gestalteten Räume im Erdgeschoss erläuterte Christian Scharf den Gästen das neue Konzept, wobei im ersten Raum die BBI-Geschichte chronologisch aufgezeigt wird. In zwei Vitrinen wird hier auch die Bergmannstradition mit diversen Exponaten veranschaulicht. Der Museumsleiter lenkte die Aufmerksamkeit der Besucher auch auf einen Modell-Nachbau des Hochbunkers aus dem Jahre 1928. Bis zuletzt stand das Verlade-Bauwerk an der heutigen Industriestraße. Im zweiten Raum wird jetzt die Schulgeschichte präsentiert, denn hier wurde 1852 das erste Schulhaus eingerichtet. Eine alte Schulbank, Klassenfotos und diverse Schulutensilien erinnern hier an die Schulzeit. Im benachbarten Sakralraum waren die Gäste zu einem Sektumtrunk eingeladen. Bei angenehmen vorsommerlichen Temperaturen servierten die HAK-Damen im Museumsgarten Kaffee und Kuchen. Für den musikalischen Rahmen sorgte die siebenköpfige Gruppe „Zamgspuit“. Bei ihrem erstmaligen Auftritt im Museumsgarten heimsten die Musiker mit Dame reichlich Beifall ein.

Text und Fotos: Hans-Peter Weiß