Workshop zum Ausstellungskonzept
Seit über einem Jahr arbeitet der Heimatkundliche Arbeitskreis an einer Optimierung des Heimat-und Braunkohlemuseums unter der Anleitung von Dr. Wolfgang Neiser. In diesem Jahr setzt man sich die Schwerpunkte „Inventarisierung“ und „Ausstellungskonzept“, die in einem Workshop vorbereitet wurden.
Der Altar aus der ehemaligen Kapelle in Oder, die im Steinberger See „verschwunden“ ist, ist das Schmuckstück des Sakralraumes im Steinberger Braunkohlemuseum.
Eingangs betonte Dr. Neiser, dass man grundsätzlich am Konzept der Chronologie festhalten wolle und man hier seit Bestehen im Jahre 1994 schon wertvolle Vorarbeit geleistet habe. Die thematischen Schwerpunkte „Braunkohle“, „Ortsgeschichte“ und „Kirchengeschichte“ gelte es nun zu verknüpfen und zu thematisieren. Als „Arbeitsbeispiel“ nahm man sich den Sakralraum vor. In diesem sei momentan der Altar der ehemaligen 1969 wegen Kohleförderung angebrochenen Kapelle in Oder, das im Steinberger See „verschwunden“ ist, das Schmuckstück und werde ergänzt durch zahlreiche Exponate wie ein Modell der alten Kirche mit Anbau, Heiligenbilder, Messbücher, Kreuze, Rosenkränze, Kommunionkerzen, „Versehgarnituren“, Beichtzettel und Fotos aller bisherigen Priester seit 1909 bis hin zu einer sehr umfangreichen Sterbebildersammlung. Dr. Neiser, der Kunstgeschichte und Theologie studierte, zeigte den Teilnehmern auch die Bildsprache religiöser Bilder und die Funktion von Bildmedien für die private Frömmigkeits- und Andachtspraxis auf. Anhand eines konkreten für jeden Teilnehmer „ unverzichtbaren Lieblingsexponates“ aus der Steinberger Sammlung, die der Workshopleiter als „einmalig und spannend zugleich“ bezeichnete, wurden die verschiedenen „Zugänge“ zu den Objekten ganz individuell erarbeitet. Museumsleiter Christian Scharf verwies abschließend auf die Vorbereitungen zum diesjährigen Internationalen Museumstag am 17. Mai. Unter dem Motto „Das Museum für alle: Museen für Vielfalt und Inklusion“ habe man bereits konkrete Verbindungen zur Gemeinde, Schule und Kindergarten aufgenommen, die alle mitmachen werden. Außerdem werde man in Kooperation mit „inMotion Park“ an der Holzkugel einen in der BBI eingesetzten „Hunt“, aufstellen und über den Steinberger See als Kohleabbaugebiet informieren. HAK-Vorsitzender Jakob Scharf kündigte als nächsten Bildervortrag „Steinberg aus der Luft“ an und gab bekannt, dass für die Oster-Romreise durch Rücktritte wieder einige Plätze frei geworden seien. Außerdem rief er die Öffentlichkeit auf, Beiträge zum 3. Band 2020 des „Gmoaböichls vo Schdamberch und Wackerschdorf“ zu liefern, das bei der Bevölkerung bestens ankomme. Einige Restexemplare gebe es noch in Steinberg (Bäckerei Fritsch und Infocafe), Wackersdorf (Bürgerbüro), Heselbach (Besenhardt/Suckert) und neu in Oder (Gasthaus Haller und Waldcafe). Ausserdem bat er darum, Zeitzeugen ausfindig zu machen, die noch Erinnerungen, Dokumente, Werkzeuge oder Fotos vom Granitabbau in Steinberg haben, in dem zur „Glanzzeit“ bis zu hundert Steinhauer beschäftigt waren.