Braunkohle- und Heimatmuseum Steinberg

Heimatkundlicher Arbeitskreis Steinberg-Wackersdorf e.V

30 Jahre Braunkohle- und Heimatmuseum Steinberg

Viel Politprominenz kam zur Feierstunde des Heimatkundlichen Arbeitskreises Steinberg/Wackersdorf in das Pfarrheim , um zum 30-jährigen Jubiläum des Braunkohlemuseums zu gratulieren. Dieses ausschließlich ehrenamtlich geführte Museum hat sich in den letzten drei Jahrzehnten immer weiter entwickelt und strebt in Kürze den 20000. Besucher an.

Stellvertretender Landrat und Bezirksrar Richard Tischler ,der mit Altlandrat Hans Schuierer und OB Andreas Feller (Schwandorf) an der Feierstunde teilnahm, zollte seinen Respekt für “das mit Herzblut aufgebaute und weiter entwickelte Museum“ und betonte, wie wichtig auch kleinere Museen für die Regionalgeschichte seien. Bürgermeister Harald Bemmerl blendete auf die Gründerzeit zurück, “als der junge Bürgermeister Jakob Scharf tausend Ideen zur Bewahrung der Ortsgeschichte und der Entwicklung des Steinberger Sees“ hatte. Die Finanzmittel waren damals knapp, denn das Bruttosteueraufkommen der Gemeinde habe sich in den letzten drei Jahrzehnten fast verdreifacht. Dennoch habe man mit vielen Unterstützern den ehemaligen Pfarrhof in Erbpacht von der Diözese erworben und zum Museum umgebaut. Bemmerl betonte die „sehr gute Zusammenarbeit mit den Vereinsverantwortlichen“ und sicherte weiterhin die nötige Unterstützung zu. Der Wackersdorfer Bürgermeister Thomas Falter dankte für den sehr wichtigen Beitrag zur Bewahrung der bergmännischen Tradition .Man könne auf die Vergangenheit der Bergbauregion stolz sein, weshalb beide Gemeinden auch auf diesem Gebiet gut harmonieren würden. MdL Martin Scharf war beindruckt, wie „30 Jahre lang hier das Ehrenamt bestens funktioniert“ und das Steinberger Museum so ein „Vorzeigeprojekt“ für die ganze Region sei. Museumsleiter Christian Scharf stellte grundsätzliche Fragen zur Aufgabe eines Museum, wobei die Schaffung von Identität eine wichtige sei. Das Museum sei immer mehr gewachsen und habe viele Freude gewonnen. Die Vorstandschaft und deren Arbeitskreise Archivierung und Museums-Arbeitsstammtísch jeden Montag, die Museumsdienstleistenden und Handwerker aus den eigenen Reihen sowie der gemeindliche Bauhof seien unverzichtbare Unterstützer der umfangreichen Museumsarbeit. Er appellierte abschließend an die Öffentlichkeit: “Bringen Sie weiterhin Leben in unser Museum!“

HAK-Vorsitzender Jakob Scharf, seit 1987 in dieser Funktion, zeigte in seinem Festvortrag die Entwicklung auf, unterstützt mit viel Bildmaterial. Er dankte eingangs dem „Mitbegründer und väterlichen Freud Heinz Korn“, ohne den vieles nicht zustande gekommen wäre, und dem „harten Kern“ an Mitarbeiter(innen).Der HAK sei kein Museumsverein, auch wenn dies der Schwerpunkt der Vereinsarbeit sei. Darüber hinaus habe man in den vier Archiven Presse, Fotos der Ortsgeschichte und BBI, Sterbebilder und Exponatarchivierung „viele tausend Stücke Flachware“ gesammelt und geordnet. Auch Originaldokumente und eine umfangreiche Fachbibliothek stehe jedem Interessenten zur Verfügung. Höhepunkte der letzten 30 Jahre sei neben der Anschaffung neuer Exponate und der Herausgabe des vierteljährlich erscheinenden „Gmoabladls“-abgelöst vom Jahresband „Gmoaböichl“ vor allem die Federführung beim 825-jährigen Ortsjubiläum und die Errichtung einer Bergmannsbüste zum Gedenken an die verstorbenen Bergleute. Aber es habe auch eine Reihe von Publikationen sowie Nostalgieabende zu heimatgeschichtlichen Themen ebenso gegeben wie eine Museumskirwa und viele Sonderausstellungen.

In den letzten Jahren wurde das Museum umgebaut und auch modernen Entwicklungen angepasst. Sorgen würden vor allem die räumliche Begrenzung und ein fehlendes Depot machen, wobei Scharf ausdrücklich der Gemeinde für ihre Unterstützung dankte. Der HAK hoffe, bei der bevorstehenden Umstrukturierung des Ponyhofes zumindest den Museumsgarten behalten zu können, der ein idealer Ort für Freiluftveranstaltungen sei. Der Vorführraum im Museum fasse maximal 25 Personen. Insgesamt – so Scharf- sehe er der Zukunft des Steinberger Museums optimistisch entgegen, zumal eine teilweise Verjüngung der Mitarbeiter gelungen sei.